„Das hier“, erklärt Petra und hakt ihren Finger um den Rüssel eines Elefanten. „Das ist wirklich etwas Gutes.“
Der faltige Elefant mit wanderndem Blick nach rechts hat Schlappohren, die in der Bewegung eingefroren erscheinen. Er ragt 9 cm höher als ein Textmarker auf Petras Schreibtisch.
Dieses „wirklich Gute“ ist die Schönheit der Natur, die in ein Kinderspielzeug verwandelt wurde. Petra glaubt an das Produkt und an das Unternehmen, das dahintersteht. Das ist eine wichtige Verbindung, um ihre Arbeit gut zu machen.
Diese Arbeit dreht sich um die Orchestrierung von Prozessen, die die Lieferung von tausenden Containern voller lebensechter Elefanten, Pferde, Giraffen, Löwen sowie anderer magischer und majestätischer Wesen der Firma Schleich ermöglichen. Es ist das Streben einer gemeinsamen Vision, die gesamte Lieferkette nachhaltiger zu gestalten.
Petra ist die Key Account Managerin. Grob gesagt kümmert sie sich als Hauptansprechpartnerin um den Kunden Schleich.
In der Realität bedeutet das, dass sie im Januar 2020 zum Hörer griff und den ersten Anruf tätigte, um nicht nur sich selbst, sondern auch eine neue Art der Zusammenarbeit vorzustellen.
Ein Großkunde bei Ihrem Spediteur. Was bedeutet das?
Um ein Großkunde zu werden, spielen die Größe des Unternehmens und etablierte multinationale Geschäftsaktivitäten eine Rolle. Im Fall von Schleich wächst das Geschäft. Sie importieren. Sie exportieren. Sie transportieren Container hauptsächlich auf dem Seeweg, mit Zwischenstationen auf der Straße und der Schiene – und in seltenen Fällen, wenn es besonders schnell gehen muss, auch auf dem Luftweg.
Ihre Lieferkette hat Berührungspunkte in der ganzen Welt, und die Freude an ihrem Spielzeug ist sehr gefragt.
Diese Tatsachen boten Gelegenheit, die Arbeitsbeziehung neu zu überdenken und der Partnerschaft eine weitere Vertrauensebene hinzuzufügen, indem eine Person, ein Key Account Manager, die Bedürfnisse einer robusten Lieferkette koordiniert und kommuniziert.
Und diese eine Person ist Petra.
Bei ihrem ersten Anruf bei Schleich, nur einen Monat vor den ersten Lockdowns im Rahmen der Pandemie, dachte Petra: „Ich habe alles vorbereitet.“
Denn obwohl es um zwei Unternehmen geht, findet die Kommunikation zwischen zwei Menschen statt. „Das ist genau der Grund, warum ich seit fast 30 Jahren im Vertrieb arbeite. Die Menschen, die sich am meisten von mir unterscheiden, sind diejenigen, die mich am meisten interessieren. Es reizt mich, sie zu verstehen, damit es funktioniert“, erklärt sie mit einem zuversichtlichen Nicken.
Und bislang hat es funktioniert.
Um Vertrauen aufzubauen und gleichzeitig neue Arbeitsweisen zu etablieren, braucht es Zeit, Einfühlungsvermögen und in diesem Fall kreative Logistiklösungen, die dem Kunden und der Partnerschaft zum Wachstum verhelfen. „Aber um es klar zu sagen“, erklärt Petra und hält inne, „die wirklichen Lösungen kommen von meinen Kolleginnen und Kollegen im Customer Care Location (CCL) Team.“
Der Importlogistiker
Wenn Christian im Südwesten Deutschlands in den örtlichen Supermarkt geht, sieht er auf dem Weg zu den Äpfeln ein galoppierendes Pferd.
„Die Arbeit mit Schleich erfüllt mich jeden Tag mit Stolz“, betont Christian. „Ich sehe diese kleinen Figuren in den Geschäften und in der Stadt und denke ‚Ja, das war mein Container‘. Das habe ich mit Schleich abgestimmt.“
Schleich ist ein Import- und Exportunternehmen mit laufenden Lieferketten, das ganze Jahr lang. Christian leitet die täglichen, wöchentlichen und monatlichen Importaktivitäten der Teams in Shanghai, Yantian und Haiphong. Kurz gesagt, er sorgt dafür, dass jeder gebuchte Container voll und optimiert ist, sich auf dem richtigen Weg befindet und planmäßig in der nächstgelegenen europäischen Hafenstadt ankommt: Bremerhaven, Wilhelmshaven, Rotterdam und Antwerpen.
Wenn etwas schiefläuft oder Christian Optimierungsbedarf sieht, zögert er nicht, sich direkt an Schleich und – wenn ganzheitliche Lösungen erforderlich sind – an Petra zu wenden.
„Ich gehöre nicht zu denen, die Dinge einfach so hinnehmen, weil wir sie schon immer so gemacht haben. Ich hinterfrage und prüfe unsere Prozesse.”
Schleich ist Christians erster Kunde, seit er im Herbst 2022 zu Kühne+Nagel kam. Die Zusammenarbeit ist geprägt von gegenseitigem Respekt. Wenn es zu Störungen in der Lieferkette kommt, läuft die Kommunikation immer auf ein gemeinsames Ziel hinaus: kreative Logistiklösungen zu finden. „Es macht einfach Spaß, mit ihnen zusammenzuarbeiten“, erklärt er.
Die Buchungen der Importcontainer von Schleich zu koordinieren, ist ein Teil der Lieferkette des Spielzeugherstellers. Ein anderer ist der Export. Und die Person, die diese Buchungen vornimmt, sitzt schräg gegenüber von Christians Schreibtisch in einem Bereich des Büros, den man für die Dschungelhöhle eines herumstreunenden T-Rex halten könnte.
Die Exportlogistikerin
Das ist der Platz von Kerstin.
Neben ihren Fähigkeiten, Dinosaurier in den wilderen Teilen des Büros zu bändigen, kennt sie auch alle Besonderheiten der Seefrachttransporte zwischen Europa und Amerika. Sie und Christian gehören beide zum Customer Care Location (CCL) Team.
„Am Anfang war es schwierig“, sagt Kerstin. „Als Petra den Kunden übernahm, waren die Häfen in den USA überlastet. Die Seefrachtunternehmen, auf die man sich verlassen konnte, hatten plötzlich keinen Platz mehr. Es gab keine Lkw-Fahrer, die die Waren zu den Häfen bringen konnten. Wir mussten umdenken.“
Dieses Umdenken hat zu positiven Entwicklungen in den Abläufen geführt. Kerstin hat jetzt erprobte, alternative Optionen, falls es zu Unterbrechungen kommt. Das ist der Kern dessen, was sie an ihrer Arbeit liebt. Sie liebt es, an vorderster Front zu stehen und die Buchungen zu organisieren. Sie ist dafür bekannt, dass sie immer einen Plan B hat.
Außerdem ist Kerstin Augen und Ohren für die Exportsendungen von Schleich. Wenn Container in der Tschechischen Republik oder in Polen wegen des Zolls, Fahrermangels oder einer Reihe anderer Dinge feststecken, gibt sie die Informationen an Petra und weitere Akteure in der Lieferkette weiter, um eine Lösung zu finden.
„Das ist manchmal ganz schön viel. Aber ich habe eine gute Beziehung zu Schleich. Sie haben mir gesagt, dass sie gern mit mir zusammenarbeiten“, erklärt Kerstin mit einem Lächeln.
Der Wandel vom Kunden zum Partner
Zwei Jahre nach Petras erstem Gespräch, in einer Zeit, in der persönliche Treffen vermieden wurden, lernten Petra, Christian und Kerstin schließlich das Team von Schleich kennen. Sie gingen gemeinsam essen und wurden zu einem Rundgang durch die Logistikanlagen von Schleich eingeladen. Am Eingang begrüßte sie ein riesiger T-Rex.
„Auf Deutsch nennen wir das eine ‚tragende Beziehung‘. Es ist eine Beziehung, die auch unter schwierigen Umständen Bestand hat“, sagt Petra.
Petra arbeitet seit fast 18 Jahren bei Kühne+Nagel. Sie ist die Zeremonienmeisterin sowohl bei ihrer beruflichen Arbeit als auch, wenn es darum geht, einen Raum voller Menschen zusammenzubringen. Kerstin arbeitet gern an vorderster Front in der Logistik. Sie kam vor mehr als 12 Jahren zu Kühne+Nagel und hat eine kleine Schleich-Schildkröte auf dem Fensterbrett stehen. Christian hat sich in den ersten Monaten seiner Tätigkeit bei Kühne+Nagel den Spitznamen „der Auffrischer“ verdient, weil er gewohnte Arbeitsweisen infrage stellt.